Im Bereich der passiven Sicherheitssysteme nutzt Bosch die Zeit: Mit der Erfahrung von über 30 Jahren entwickeln wir zukunftsweisende und zuverlässige Insassen- und Fußgängerschutzelektronik, die passive Sicherheitssysteme wie zum Beispiel Airbags und Gurtstraffer während eines Unfalls oder einer Kollision präzise ansteuern. Damit helfen wir den Fahrzeugherstellern, Fahrzeuginsassen und andere Verkehrsteilnehmer noch besser zu schützen.
Das zentrale Airbag-Steuergerät erkennt aus Sensorsignalen die Stärke und die Richtung eines Aufpralls und steuert für maximalen Insassenschutz bedarfsgerecht die Rückhaltemittel im Fahrzeug bzw. den Aufprallschutz für Fußgänger an.
Der typische Ablauf einer Kollision lässt sich in drei Phasen gliedern:
Pre-Crash-Phase
Bereits die Millisekunden vor dem Crash können genutzt werden, um die Insassenschutzsysteme bestmöglich vorzubereiten. Sensor- und Auswertesysteme erfassen die Situation um das Fahrzeug und im Innenraum: z.B. Fahrzustand, Annäherung an ein Objekt, Position der Fahrzeuginsassen. Mit diesen Informationen lassen sich schon vor dem Aufprall die Auslöseschwellen der Rückhaltemittel anpassen. Bei Bedarf können schon jetzt reversible Rückhaltemittel aktiviert werden, beispielsweise Gurtstraffer.
Crash-Phase
Die Sensoren erfassen präzise und schnell die Richtung und die Schwere des Aufpralls. Das Airbag-Steuergerät verarbeitet diese Informationen und steuert die Aktivierung der Rückhaltemittel.
Post-Crash-Phase
Nach dem Crash schaltet das Airbag-Steuergerät die Kraftstoffzufuhr ab, entriegelt die Türen und schaltet die Stromzufuhr ab. Ein modernes System kann automatisch einen Notruf mit der genauen Fahrzeugposition absetzen.
Intelligente Insassenschutz-Elektronik erkennt Crash-Typen und Crash-Schwere und passt die Rückhaltewirkung der Schutzmittel an die Körpermerkmale und die Sitzposition der zu schützenden Personen an. So werden die Insassen in einem Crash mit maximaler Wirkung geschützt.
Bosch entwickelt und fertigt elektronische Systeme für den Insassenschutz, die noch schneller reagieren. Damit helfen wir den Fahrzeugherstellern, die Insassen noch besser zu schützen. Unsere Insassenschutz-Elektronik aktiviert bedarfsgerecht die Rückhaltemittel im Fahrzeug, wie z.B. Gurtstraffer und Airbags.
Die Zeitspanne unmittelbar vor und während eines Unfalls ist nur so kurz wie ein Lidschlag. Unsere Sensorik- und Auswertsysteme für den Insassenschutz müssen in dieser Zeit Höchstleistung erbringen. Oft hat unsere Elektronik nur fünftausendstel Sekunden, um zu messen, zu analysieren und zu reagieren. Diese Millisekunden können über Menschenleben entscheiden. Daher müssen wir sie bestmöglich nutzen: Wir denken voraus, um Gefahren bereits zu erkennen, bevor es zum Crash kommt.
Fußgänger und Radfahrer sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Entsprechend hoch ist ihr Anteil an der Zahl der Verkehrstoten. Um diese Zahl zu senken, wurden in einigen Ländern gesetzliche Standards für den Fußgängerschutz eingeführt oder sind geplant.
Passive Lösungen minimieren das Verletzungsrisiko für Fußgänger durch konstruktive Änderungen am Fahrzeug. Alternativ kann ein aktives Fußgängerschutzsystem verwendet werden, das die Anforderungen mit verhältnismäßig geringem Aufwand erfüllt.
Bosch bietet mit dem elektronisch gesteuerten System zum aktiven Aufprallschutz für Fußgänger der Automobilindustrie eine sichere und kostengünstige Lösung an. Damit bietet sie dem aufprallenden Körper eine wirksamere Knautschzone und das Verletzungsrisiko wird gemindert.
Unsere Systeme helfen bereits, Unfälle zu vermeiden und Leben zu retten. Doch wir wollen die heutigen, bereits hohen Sicherheitsstandards weiter steigern. Basis hierfür ist die Vernetzung bislang unabhängig agierender Komponenten und Systeme im Fahrzeug. Dadurch entstehen neue Funktionen und Systeme, die die Sicherheit für Fahrzeuginsassen und andere Verkehrsteilnehmer weiter steigern.
Durch die Vernetzung der Airbag-Steuerung mit dem Elektronischen Stabilitäts-Programm (ESP®) oder der Umfeldsensorik, z.B. einer Videokamera oder einem Radarsensor, entstehen neue Funktionen,die einen drohenden Unfall früher erkennen können. Sie helfen, die Rückhaltemittel im Fahrzeug wertvolle Millisekunden früher auszulösen. Dadurch kann der Schutz der Fahrzeuginsassen optimiert werden – bereits vor einer drohenden Kollision.
In das zentrale Airbag-Steuergerät integrierte Sensoren messen die Beschleunigung während eines Aufpralls. Um einen Fahrzeugüberschlag zu detektieren, können zusätzliche Rollraten- und Beschleunigungssensoren in das Steuergerät eingebaut werden. Zusammen mit den anderen Komponenten des Insassenschutz-Systems helfen die Sensoren, die Fahrzeuginsassen zu schützen.
Um bei einem Aufprall möglichst frühzeitig Signale zu erhalten, werden periphere Sensoren im Seiten- und Frontbereich des Fahrzeugs eingebaut. Optional kann auch ein Sensor im Fahrzeugheck installiert werden. Alle Sensordaten werden vom zentralen Airbag-Steuergerät verarbeitet. Seine Auslöseentscheidung beruht auf den Daten der zentralen und der peripheren Sensoren.